Meine vierte Station der Schulbautour führte mich nach Fürth an die Adalbert-Stifter-Grundschule – auch wenn der ursprüngliche Anlass, ein Pilotprojekt zum Gebäudetyp E zu besuchen, sich im Nachhinein als Irrtum herausstellte. Das Kultusministerium hatte die Schule fälschlicherweise auf seiner Liste geführt. Ein Fehler – aber auch im Ministerium arbeiten nur Menschen.
Trotzdem war der Besuch in Fürth keine vergebliche Reise. Im Gegenteil: Die Herausforderungen an Bayerns Schulen sind vielerorts ähnlich – und es gibt genug zu tun. Sanierungsstau, steigende Schülerzahlen und der ab dem Schuljahr 2026/27 gültige Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung bringen Kommunen und Schulen gleichermaßen unter Druck.
Die Adalbert-Stifter-Grundschule unterrichtet derzeit rund 400 Schüler*innen. Sie ist die erste Schule in Fürth, die bald in den kooperativen Ganztag startet – ein großer Schritt in Richtung moderner, kindgerechter Bildung.
Das Schulgebäude selbst stammt aus den 1970er Jahren. Für zusätzlichen Raumbedarf stehen Ersatzcontainer bereit. 2011 wurde ein Anbau mit Mensa und Hort realisiert, der die räumliche Situation etwas entspannt hat. Doch der Bedarf an Sanierung und Weiterentwicklung bleibt offensichtlich.
Sehr gut gefallen hat mir der riesengroße Schulhof und die Lage der Schule im Grünen. Hier können die Kinder sich richtig austoben – ein echtes Plus für Bewegung und Gesundheit.
Was allerdings fehlt, ist ein zentraler Ort für die gesamte Schulgemeinschaft: Eine Aula oder zumindest eine überdachte Außenfläche, unter der sich alle Schüler*innen versammeln können, wäre dringend notwendig. Auch für das Kollegium sind die räumlichen Bedingungen nicht optimal – es gibt nicht genug Platz zur Vorbereitung, und das Lehrerzimmer ist zu klein für das gesamte Team.
Der Besuch hat mir einmal mehr gezeigt: Wir brauchen klare politische Rahmenbedingungen und eine verlässliche finanzielle Unterstützung für unsere Schulen. Nur so können wir dem Bildungsauftrag gerecht werden – heute und in Zukunft.