Die oberfränkische Stadt plant für ihre „Kleinen“ Großes: nämlich einen gemeinsamen Campus für alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen. Dieser zeichnet sich aus durch viele Frei- und Grünflächen, Treffpunkte und Begegnungsplätze.
Zusammen mit dem Kreisrat der grünen Fichtelgebirge, Wilfried Kukla, durfte ich nun bei einem Besuch das Areal selbst kennenlernen. Während der Begehung erläuterten mir Baudirektor Stefan Büttner und Projektleiterin Daniela Pöhlmann die bisherigen städtebaulichen Projekte sowie die künftigen Pläne der Schul- und Kulturachse, auf der alle Angebote kettenförmig gebündelt und fußläufig von der Innenstadt aus erreichbar sind. Dabei fällt sofort auf: sowohl Größenordnung als auch Innovationscharakter und Qualität könnten sich in dieser Art auch in einer Großstadt wie München finden lassen.
Durchgangsverkehr und Unterrichtscontainer werden für Begegnungsstätten und Grünflächen weichenHierfür wurde eigens ein „Masterplan“ für das Schulareal entwickelt, der eingebettet ist in ein klug ausgetüfteltes und aufeinander abgestimmtes Konzept der Stadtentwicklung: Daher wurden Jugendzentrum, Sportanlagen und Anwohnerschaft gleich mitgedacht – sowohl was die Freizeitmöglichkeiten anbelangt, als auch was die Wärmeversorgung und die Parksituation betrifft.
Schritt für Schritt werden die aufeinander abgestimmten Bauabschnitte umgesetzt: Turnhallen, Gymnasium, FOS, Mittelschule und schließlich Freiflächen sowie veränderte Verkehrslenkung. Dabei entsteht ein zentraler Busbahnhof für den Schulbusverkehr, während das restliche Gelände verkehrsberuhigt und dadurch sicherer wird. Denn die Straße quer durch das Gelände verschwindet zugunsten größerer Aufenthaltsqualität. Die entstehenden Grünflächen erfüllen auch die “Schwammfunktion“, indem sie Wasser speichern und der Erhitzung der Umgebung entgegenwirken. In der Mitte ist eine gemeinsame Mensa für alle Schülerinnen und Schüler geplant – eine Begegnungsstätte, welche die Strikte Trennung zwischen den Schulformen aufheben soll.
Der Masterplan für den Campus ist umfassend, durchdacht und aufeinander abgestimmtVorbildlich verlief auch der Einbezug aller Beteiligten. In einer Zukunftswerkstatt waren sie alle zusammengekommen: Schulfamilie, Nachbarschaft, Verkehrsbetriebe und -planer, sowie kommunale Akteurinnen und Akteure. Für die anschließenden Planungen für den Anbau der Mittelschule, die Sanierung der städtischen Dreifachsporthalle sowie den Ideenteil „westliches Schulzentrum“ hat die Stadt eigens einen Wettbewerb ausgeschrieben. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nicht nur das Campuskonzept, sondern auch der Anbau an die Mittelschule sind kreativ, innovativ und vorbildlich.
Mein Fazit: faszinierend, mutig, sinnhaft. In einem solchen Schulcampus würde ich gerne auch nochmal Schülerin sein!
Vielen Dank für die Führung durch das Schulareal und die Einsichtnahme in die vorbildhafte Planung!