Auf Initiative der Landtags-Grünen findet am Dienstag, 26. November, ab 14 Uhr im Konferenzsaal des Bayerischen Landtags eine Anhörung zu „Bauen im Bestand“ statt.
Ursula Sowa, Sprecherin für Bau, erklärt: „Unsere bestehenden Gebäude sind wahre Schatzkästen, wenn wir nur nutzen, was in ihnen steckt. Anstatt immer wieder auf neuen Beton zu setzen und Flächen zu versiegeln, müssen wir den Fokus auf Recycling und kreislaufgerechtes Bauen setzen. Damit reduzieren wir Müllberge und CO2-Emissionen. Es gilt hier geeignete Wege und Maßnahmen auszuloten – die Anhörung kann das liefern.“
Der Bau von Gebäuden und die Herstellung der dafür verwendeten Materialien verursachen rund ein Viertel der globalen CO2-Emissionen aus dem Gebäude- und Bausektor. Dabei sind viele Baustoffe kreislauffähig, bestehende Gebäude könnten weitergenutzt werden. Hier gebe es gewaltiges Einsparpotenzial, so Ursula Sowa: „Dafür müssen wir die rechtlichen Weichen neu stellen. Die Bayerische Bauordnung ist weitgehend auf den Neubau ausgerichtet. Das ist längst überholt. Die Zukunft des Bauens wird in einer Umbaukultur liegen. Angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Energiekrise muss der Kreislauf aus Abriss und Neubau endlich unterbrochen werden. Wir brauchen eine Bauordnung, die konsequent das Weiter- oder Wiederverwenden von vorhandener Bausubstanz fördert.“
Dazu kommt: Bauen im Bestand reduziert den Flächenverbrauch. Anstatt neue Gebiete zu erschließen und wertvolle Grünflächen zu opfern, werden bereits vorhandene urbane Räume effizienter genutzt. Das fördert eine kompakte Stadtentwicklung und verringert die Zersiedelung der Landschaft.
Als Sachverständige haben die Landtags-Grünen Christina Patz, Koordinatorin für Bauen im Bestand bei Architects for Future, benannt.
Die Anhörung kann auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Landtags ab 14 Uhr verfolgt werden: