Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin der Bündnis 90/Die Grünen, und Tim Pargent, finanzpolitischer Sprecher, besuchten zusammen mit dem Vorstand der Grünen Fichtelgebirge das Marktredwitzer Benker-Areal. Stefan Büttner, Stadtbaumeister in Marktredwitz, erläuterte die einzelnen Phasen der Weiterentwicklung.
Marktredwitz. Der Wandel unserer Arbeitswelt hat viele leerstehende Fabrikgebäude und ungenutzte Gelände zurückgelassen und viele Kommunen stehen vor dem Problem: Was tun mit den großen Arealen? „Das ist ein Thema, das die Politik vor dem Hintergrund von Wohnungsmangel, gestiegenem Flächenverbrauch und veränderten klimatischen Bedingungen zunehmend beschäftigt“, so Ursula Sowa. „Einerseits gibt es einen großen Leerstand, der ungenutzt bleibt. Andererseits wird dann oft auf der grünen Wiese gebaut, was zulasten von Natur und Umwelt geht.“ Dass es aber auch anders geht, zeigt die Entwicklung auf dem Benker-Areal in Marktredwitz. Das bewog die Landtagsabgeordneten, zusammen mit der Vorstandssprecherin der Grünen Fichtelgebirge, Brigitte Artmann, sowie dem stellvertretendem Kreisvorstand Wilfried Kukla und den Ortsvorstandsmitgliedern Albert Artmann und Michael Meier, sich persönlich vor Ort über das Stadtquartier zu informieren.
Das Gelände der ehemaligen Textilfabrik hat in den vergangenen Jahren eine große Verwandlung erfahren. Die Stadt Marktredwitz hat es erworben und anschließend mittels Bedarfsanalyse eine Nutzungsstruktur entwickelt. Der Abriss der großen Shedhallen erfolgte im Einvernehmen mit der Denkmalschutzbehörde, was aber von einigen Marktredwitzern sehr bedauert wurde. Aber die wichtigsten denkmalgeschützen Gebäude blieben erhalten. Heute stehen dort ein Kinderhaus, Behörden, Wohngebäude sowie ein Parkhaus. Gastronomie und Dienstleitung sollen noch folgen. „Bis auf ein Grundstück, sind alle anderen bereits bebaut oder im Bauprozess“, erläutert Stefan Büttner. Sogar das denkmalgeschützte Turbinenhaus wurde integriert: „Hier befindet sich die Zentrale der Nahwärme. Die Energie wird zu 80 % aus Holzpellets generiert“, ergänzt der Stadtbaumeister.
„Die zeitliche Umsetzung ist vorbildlich!“ findet Ursula Sowa. Auch Tim Pargent würdigt die Leistung der kommunalen Strategie: „Hier wurde rechtzeitig der Bedarf ermittelt und gut für die Zukunft geplant: Kinderhaus, Wohnungen – all das wird jetzt wirklich benötigt.“ Brigitte Artmann, Vorstandssprecherin des Kreisverbands der Grünen Fichtelgebirge, weiß: „Marktredwitz ist eine der wenigen Städte, die aktuell kein Problem mit der Kinderbetreuung haben. Denn hier wurde rechtzeitig geplant!“ Diese langfristige Sichtbesitzt der Stadtplaner auch weiterhin, da er auch jetzt bereits den Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2016 im Auge hat. Sein Wunsch an die Landespolitik: „Die Kommunen damit nicht allein lassen!“
Die baupolitische Sprecherin der Grünen nahm diesen Impuls gerne mit und versprach: „Ich werde das ‚neue Marktredwitz‘ gerne wieder besuchen! Ich freue mich, wenn es dann durch die Baumbepflanzungen grüner geworden ist und es einen guten Übergang zum ehemaligen Gartenschaugelände bildet!“