Der neue Festivalförderfonds der Bundesregierung unterstützt das regionale Sticky Fingers Festival mit einem Betrag bis 14.600 Euro. Dies bewog die oberfränkischen Landtagsabgeordneten Tim Pargent und Ursula Sowa, neugierig auf das Festival zu werden. Gemeinsam mit dem Verbands- und Ortsvorständen der Grünen Fichtelgebirge besuchten sie den Verein und informierten sich über die ehrenamtliche Arbeit sowie Verwendung der Gelder.
Nahezu eine Tonne Kabel werden jedes Jahr von den Vereinsmitgliedern verlegt, um die Energie vom Trafo-Häuschen bis zum Weidersberg in Brand zu transportieren, wo am ersten Wochenende im August zwischen zwei- und drei Tausend Besucher das Sticky Fingers Festival besuchen. Damit ist es das größte nichtkommerzielle Festival in der Region Fichtelgebirge. Ein Umstand, der es für die Abgeordneten wert ist, sich persönlich zu informieren und nach Unterstützungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen zu suchen.
„Der Bauhof der Stadt Marktredwitz und der ansässige Schützenverein unterstützen uns glücklicherweise. Denn der Aufbau einer nutzbaren Infrastruktur auf dem Festival sowie die Zugänglichkeit für alle Besucherinnen und Besucher zum Beispiel zu Toiletten ist nicht einfach“, “, erläuterte Tobias Berz, Vorstand des Vereins. Und genau hier soll die Förderung des Bundes ansetzen: an einer Infrastruktur für mehr Inklusion. „Wir benötigen barrierefreie Toiletten und einen barrierefreien Ausschank.“ Denn die Musikgruppe der Lebenshilfe Marktredwitz spielt ebenfalls auf dem „Stickys“ und für die benötigten Erweiterungen kann der kleine Verein keine eigenen Mittel bereitstellen. „Bisher ist die Kulturförderung stark institutionell verankert, vor allem im Bereich der Hochkultur. Das ändert das neue Förderprogramm nun“, weiß Tim Pargent.
Daher formulierte der Vereinsvorstand auch den Wunsch an die Politik, diese Fördermittel zu verstetigen. „Denn wir benötigen diese mietbaren Toiletten in jedem Jahr.“ Auch eine Optimierung der Fördermittelauszahlung wurde angeregt sowie die Möglichkeit, einen Antrag zur Anschaffung mobiler behindertengerechter WCs über die Stadt Marktredwitz. „Gerne unterstützen wir hier, indem wir die Themen auf den passenden politischen Ebenen ansprechen“, versprach der Landtagsabgeordnete. Brigitte Artmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Wunsiedler Kreistag sowie im Marktredwitzer Stadtrat, versprach ebenfalls Unterstützung für den Wunsch nach Förderung des musikalischen Nachwuchses durch Bereitstellung von geeigneten Räumlichkeiten. „Ich nehme gerne die Ideen des Vereins mit in meine Arbeit und bringe sie in Stadtrat und Kreistag ein.“ Beispiele für Kulturareale oder „Musikdörfer“ in ungenutzten Leerständen gäbe es in anderen Bundesländern und Nachbarländern bereits: „Das sind spannende Impulse für die Nachnutzung von Leerständen. Wenn Nordrhein-Westfalen oder Holland Leerstände für junge Musiker bereitstellen, dann sollten wir das in Bayern auch können!“ findet Ursula Sowa.