Oberfränkische Landtagsabgeordnete Sowa und Pargent wollen eine Analyse der Studienergebnisse zu Hofer Schulabbruchsquoten und kündigen schriftliche Anfrage an.
Hof/München. „Es kann nicht sein, dass das Kultusministerium nur auf bestehende Angebote verweist und damit den Norden Bayerns einfach mit seinen Problemen allein lässt“, kommentiert Ursula Sowa (MdL), baupolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Bertelsmann-Studie zu den Schulabbruchsquoten im innerdeutschen Vergleich. „In der regionalen Verteilung der Studie zeichnet sich das Bild, dass sowohl das Maximum der Schulabbrecher in kreisfreien Städten (Hof), als auch in den Kreisen (Wunsiedel) in Nordbayern, genauer in Ostoberfranken, liegt.“
Die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt deutlich: Im Norden Bayerns sind die Schulabbrecher-Quoten höher als im Süden. Namentlich trifft es zumeist oberfränkische Städte – vor allem in der Nordostbayerischen Stadt Hof. Diese liegt nicht nur an der obersten Spitze Bayerns, sondern ist auch trauriger Spitzenreiter bei den Schulabbrechern. Nicht nur im bayern-, sondern auch im deutschlandweiten Vergleich.
Während die meisten bayerischen Städte und Kreise eine Quote von unter zehn Prozent haben, liegen sieben der elf zweistelligen Prozentbereiche in Franken, fünf in Oberfranken. Keiner überschreitet die 14 %-Marke – außer Hof, das mit 27,7 % eine fast doppelt so hohe Quote an Schülern ohne Hauptschulabschluss besitzt.
„Dieser auffällige statistische ‚Ausreißer‘ muss genau analysiert werden und anschließend braucht es Konsequenzen. Daher reichen wir eine schriftliche Frage zum Thema ein, um die Hintergründe der Situation in Hof so genau als möglich zu ergründen und zu erfahren, wo Handlungsbedarf besteht“, erläutert Ursula Sowa.
Auch der Bayreuther Landtagsabgeordnete Tim Pargent verweist auf den Umstand, „dass einerseits immer mehr Angebote zu Aus- und Weiterbildungen sowie Qualifizierungen entstehen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, andererseits verschenken wir bestehendes Potential, wenn wir diese Situation nicht angemessen meistern!“
Hier geht’s zur Studie der Bertelsmann Stiftung