„Ein ökologisches Projekt braucht natürlich auch ein ökologisch gebautes Haus“, stellt die Bamberger Landtagsabgeordnete Ursula Sowa fest. In Bambergs Süden soll schließlich künftig ein sogenanntes Grünes Zentrum entstehen.Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, aber auch der Maschinenring und die Landwirtschaftsschule werden dort auf einem Gelände vereint. Seit Jahren verfolgt Sowa das Projekt, steht seit ihrem Einzug in den Landtag mit verschiedenen Ministerien hierzu in Kontakt.
Eines ihrer Ziele ist, dass das Grüne Zentrum auch einen angemessenen Bau bekommt. „Seit Jahren fordere ich, dass das Grüne Zentrum nach nachhaltigen Kriterien gebaut wird. Hierfür gibt es hervorragende Zertifizierungen des Bundes. Berücksichtigt man diese, baut man nicht nur qualitativ hochwertiger und umweltschonender, sondern spart auch langfristig Steuergelder." Bislang ging es seitens der Bayerischen Ministerien in dieser Angelegenheit aber nicht entscheidend voran. Man behalte eine Zertifizierung im Blick, hieß es zuletzt auf Anfrage von Sowa. Umso erfreulicher ist es, was der Bauausschuss des Bayerischen Landtags zuletzt beschloss.
„Ein Pilotprojekt im Freistaat soll nach dem Ansatz „Cradle to Cradle“ durchgeführt werden“, so die Bamberger Landtagsabgeordnete und baupolitische Sprecherin der Grünen Fraktion. „Das ist für den gesamten Freistaat zwar viel zu wenig“, kritisiert Sowa. „Aber immerhin haben sich CSU und FREIE WÄHLER für ein Projekt erwärmen können.“ Nun muss noch der Landtag in einer Plenarsitzung der Empfehlung des Bauausschusses folgen. Doch das gilt als Formsache. Viel wichtiger ist die Frage, wo und was nach dem innovativen Kreislaufgedanken gebaut wird.
„Das Pilotprojekt passt hervorragend zu Bamberg, der ersten bayerischen Stadt mit einer Klimasondersitzung des Stadtrats." Auch beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg ist man offen, was einen Bau nach Cradle-to-Cradle anbelangt, so Sowa nach einem Gespräch mit dem dortigen Behördenleiter. Besonders betont Sowa auch den möglichen Vorbildcharakter. „Das Grüne Zentrum wird der erste neue Anker einer künftigen Entwicklung auf dem Areal. Wenn der Freistaat hier ein Zeichen setzt, greifen weitere Einrichtungen, die angrenzend bauen werden, dieses vielleicht auf."
Mit Briefen an die zuständigen Ministerien will Sowa die Vorschläge einbringen. Doch sie macht auch klar, dass es nicht bei einem Projekt bleiben darf. "Nicht jede Baustelle ist gleich. Es würde Sinn machen, diesen Pilotprozess auf den Schultern mehrerer Bauvorhaben durchzuführen."