Seit vielen Wochen sind zentrale Aufzüge am Bamberger Bahnhof außer Betrieb – ein untragbarer Zustand für eine Stadt mit UNESCO-Welterbestatus und vielen Millionen Besucher:innen jährlich. Die Bundestagsabgeordnete Lisa Badum und die Landtagsabgeordnete Ursula Sowa (beide Bündnis 90/Die Grünen) kritisieren die Situation und fordern schnelles Handeln von Bahn und Bundesverkehrsministerium.
„Dass in einer internationalen Tourismusstadt wie Bamberg der Hauptaufzug an Gleis 1 zum Bahnhofsgebäude seit Wochen nicht funktioniert, ist ein Armutszeugnis für die Bahn-Infrastruktur in Deutschland“, so Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag. „Ein angebrachter Zettel ersetzt keine barrierefreie Mobilität. Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwagen, Personen mit Fahrrad oder ältere Fahrgäste sind schlicht abgehängt.“
Die Bahn verweist in einer Antwort auf eine Anfrage der beiden Grünen-Abgeordneten auf technische Schwierigkeiten und die schlechte Verfügbarkeit von Ersatzteilen als Gründe für die Verzögerungen. Die Störung am Aufzug zur Ludwigstraße gestalte sich laut Bahn „komplex“, die genaue Ursache sei trotz mehrfacher Einsätze bislang nicht eindeutig identifizierbar. Auch beim Aufzug zu Gleis 6/8 gebe es hartnäckige technische Probleme. Die Bahn betont, man arbeite mit Hochdruck an einer Zwischenlösung – konkrete Zeitangaben für die Wiederinbetriebnahme wurden jedoch nicht genannt.
Gleichzeitig kündigt die Bahn eine vollständige Modernisierung der Aufzüge für das Jahr 2026 an. Lisa Badum begrüßt diesen Schritt: „Die geplante Modernisierung ist ein wichtiger und richtiger Schritt. Damit die Bahn für alle Menschen zugänglich ist, müssen solche Investitionen Priorität haben. Das Beispiel Bamberg zeigt deutlich, dass die Mittel aus dem neu geschaffenen Sondervermögen gezielt in die Sanierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur fließen müssen – darum haben wir das als Grüne ermöglicht. Gleichzeitig muss der aktuelle Zustand schnellstmöglich behoben werden. Die defekten Aufzüge in Bamberg dürfen nicht noch viele weitere Wochen außer Betrieb bleiben. Es braucht jetzt eine funktionierende Übergangslösung.“
Badum und Sowa kündigen an, das Thema auf Landes- wie Bundesebene weiter zu verfolgen und sich für schnelle Lösungen stark zu machen.
Bamberg, 21. Mai 2025