Zusammen mit Rita Bieschke-Vogel vom Kreisverband der Grünen Fichtelgebirge habe ich einen privat sanierten Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert besichtigt und war begeistert vom gelungenen Ergebnis.
In ländlichen Gebieten stehen zunehmend mehr alte Gebäude leer, während gleichzeitig in den Städten immer mehr Menschen auf immer geringerem Wohnraum leben müssen. Ein Glücksfall ist es, wenn junge Familien – statt auf der grünen Wiese einen Neubau zu errichten – Geld und Zeit in Bestandsgebäude investieren und diese dadurch aufwerten. Dies ist ressourcenschonend und damit zukunftsweisend: eine Win-Win-Situation für Mensch und Umwelt!
Bei meinem letzten Besuch im Fichtelgebirge habe ich ein solches Sanierungsprojekt besucht: Die Familie Ziesel hat über mehrere Jahre in Eigenleistung einen Dreiseit-Bauernhof im oberfränkischen Unterwoltersgrün wieder hergerichtet, der über viele Jahre leer gestanden hatte, und so wieder Leben in das alte Gebäude gebracht. Dabei wurde nahezu alles selbst gemacht – von den 46 Fenstern über den Dachstuhl bis zur Fassade. Denkmalwürdig, obwohl es leider nicht unter Denkmalschutz steht. Bei meinem Besuch berichteten sie mir von Vorteilen und Herausforderungen, die der Restaurierungsprozess mit sich gebracht hatte: Neben seiner Berufstätigkeit investierte der selbstständige Schreiner über zehn Jahre, aber dafür hat die vierköpfige Familie nun 420 qm Platz zum Wohnen – statt der vorherigen 70 qm. Das wäre in einer Stadt wie München unbezahlbar! Zudem ist die Sanierung ist ein Vorbild für den Umgang mit Leerstand in ländlichen Gebieten.
Herzlichen Dank an die Familie Ziesel für die Besichtigung und die spannenden Einblicke in den Sanierungsprozess!