Was bewegt Schüler:innen, eine bestimmte Schule zu favorisieren? Bei ähnlichem Angebot kann das Gebäude ausschlaggebend sein. Gleichzeit sorgt der Sanierungsstau in Bayern allerdings dafür, dass nicht alle Gebäude gleichzeitig Unterstützung erhalten können.
Für meine Schulbautour habe ich auch zwei Schulen besucht, die aktuell noch warten müssen: Sie stehen vor der Frage: Kleine Instandsetzungsmaßnahmen sofort angehen oder auf die große Generalsanierung warten?
Zusammen mit Rita Bieschke-Vogel, Selber Ortsverbandsvorsitzende der Grünen Fichtelgebirge, besuchte ich die Realschule und das Walter Gropius Gymnasium in Selb. Neueste Projekte: die Schulturnhallen und der Anschluss an eine moderne Nahwärmeversorgung mit Biogas. Realschulrektorin Carolin Zapp und Andreas Reinel, Architekt im Gebäudemanagement Hochbaumaßnahmen des Landkreises Wunsiedel hießen mich zuerst willkommen und berichteten von den einmaligen Besonderheiten vor Ort, aber auch von anstehenden Herausforderungen: Obwohl aus den 70er Jahren, ist der Grundriss der Schule höchst modern anmutend – mit Räumen, die um größere Aufenthaltsbereich angeordnet sind. Auch der Schulkomplex im Grünen, der von Grundschule bis Abitur und Berufsschule alle Schulformen beinhaltet, und eine gemeinsame Offene Ganztagsschule umschließt, beinhaltet das, wo andere Städte gerne hinmöchten.
Doch leider berichten die Schulverantwortlichen auch von weiteren Einflüssen auf die Schulwahl: Für die Realschüler:innen ist es unter anderem die Wahl zwischen frisch sanierter und unsanierter Schule. Für Gymnasiast:innen betrifft es die finanziellen Mittel sowie Situation im öffentlichen Personennahverkehr, wie mir Oberstudiendirektorin Tabea-Stephanie Amtmann schildert. Nicht vorhandene Zug- und Busanbindungen sind entscheidend für die Wahl von entwicklungsfördernden Zusatzfächern oder die Möglichkeit zum Schwimmunterricht. Gerne setze ich mich im Rahmen meiner Landtagsarbeit für eine gerechtere Verteilung finanzieller Mittel für Bildung in finanzschwachen Regionen ein. Denn gerechte Bildungschancen dürfen kein Privileg bestimmte Regionen in Bayern sein – sie müssen allen Schülern zugänglich werden!