Bei ihrer Sommertour durch Oberfranken kam die grüne Landtagsabgeordnete Ursula Sowa MdL am vergangenen Mittwoch auch in Kutzenberg und Bad Staffelstein vorbei. Unter dem Motto „Versteckte Schätze entdecken“ schaute sie sich das Kutzenbergareal, die Mainrenaturierung und den alten Bahnhof in Bad Staffelstein an. Es fanden Gespräche mit dem Bündnis gegen Rechts „Lichtenfels ist bunt“ und den beiden Organisatorinnen für Sachspenden für die Ukraine statt. Ein Austausch mit dem Vorsitzenden des Kulturvereins war ebenfalls Teil des Programms.
Die erste Station war Kutzenberg. Dort planen die Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken einen Klinikneubau. Viele der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichteten Gebäude der ehemaligen „Heil- und Pflegeanstalt“ werden deshalb ihren Nutzungszweck verlieren. Was wird dann aus den denkmalgeschützten Häusern?
Kurzzeitig wurde sogar der Abriss eines sog. „Tätergebäudes“, der Direktorenvilla, diskutiert, doch der ist scheinbar vom Tisch. „Hier ist ein Gesamtnutzungskonzept notwendig, das den Klinikneubau, die Neuplanung von Wohnungseinheiten, den Abriss verschiedener Klinikbauten mit dem Erhalt der bestehenden denkmalgeschützten Gebäude verbindet,“ betonte die Ebensfelder Kreis- und Gemeinderätin Barbara Schatz. Ihre Kreistagskollegin, Dr. Susann Freiburg, forderte: „Kutzenberg verdient Ensembleschutz, denn nur so werden neben den wunderschönen alten Gebäuden auch die Grünanlagen bewahrt, die dem Areal seinen besonderen Charme verleihen.“ Als Spielstätte des fränkischen Theatersommers, mit vielen Naturschönheiten und einem wunderbaren Ausblick ist Kutzenberg tatsächlich ein versteckter Schatz. „Der Standort eignet sich aus meiner Sicht dank seiner attraktiven Gebäude auch sehr gut für Forschungszwecke“, so Ursula Sowa, baupolitische Sprecherin der bayerischen Landtagsgrünen. „Universitäten und Forschungsinstitute könnten mögliche Partnerinnen werden."
Die zweite Station war die Mainrenaturierung zwischen Wiesen und Niederau. Anton Reinhardt vom Bund Naturschutz hob folgendes hervor: „Nach wie vor werden Abbruchmaterialien – wenn überhaupt – lediglich geschreddert und im Straßenbau vergeudet. Die Wiedernutzung als Baustoff im Hochbau muss jedoch absoluten Vorrang vor weiterer Ausbeutung der Naturvorkommen haben“. Der BN sieht die geplante Renaturierung und die damit verbundene Flusslaufverlängerung des Mains als sehr sinnvoll an, die Erweiterung der Seenlandschaft wird als sehr kritisch gesehen, weil hier in unseren Augen v.a. die Erhöhung der Kiesausbeute im Vordergrund steht und die Wiederbefüllung dieser Gebiete fast unmöglich ist.
Die kurze Radfahrt endet in Bad Staffelstein und es gab einen interssanten Austausch mit dem Bündnis "Lichtenfels ist bunt", vertreten durch Anne Salzbrenner und Beate Ehl, eines der Gründungsmitglieder vor ca. 30 Jahren. Die beiden Organisatorinnen haben von ihrem Engagement berichtet und die Dringlichkeit zur Solidarität verdeutlicht. „Das ist wirklich toll, was das Bündnis für die Region leistet“, lobt Ursula Sowa.
Die nächste Station war das Bahnhofsgebäude in Bad Staffelstein. Hier traf sich die Gruppe an Grünen rund um die Landtagsabgeordnete mit den beiden Bad Staffelsteinerinnen Frau Krajcik und Frau Langbein. Die beiden gebürtigen Ukrainerinnen haben kurz nach dem Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine eine Sammelstelle für Spenden eingerichtet. Sie wurden dabei von der Stadt Bad Staffelstein unterstützt, die ihnen das Bahnhofsgebäude hierfür zur Verfügung gestellt hat, aber auch von vielen Staffelsteiner Bürger*innen. „Die Solidarität war überwältigend“, berichtete die Stadträtin Sandra Nossek.
Das Bahnhofsgelände soll bald barrierefrei ausgebaut werden und es besteht dann auch das Interesse der Stadt das Bahnhofsgebäude neu- und umzugestalten. Dazu erläuterte Herr Hess, Bauamtsleiter, die Räumlichkeiten und erklärte, dass bereits verschiedene Ideen zur Umgestaltung und Nutzung vorliegen würden. Es ist jedoch immer noch ein Drittel des unteren Stockwerks mit dem Stellwerk der DB blockiert und somit ist eine Gesamtplanung nicht möglich. Die Bad Staffelsteiner*innen müssen sich wohl noch etwas gedulden.
Die letzte Station für diesen Tag war der Austausch mit Herrn Hacker, Vorsitzender der Kultur-Initiative Bad Staffelstein (KIS), die es bereits seit über 25 Jahren gibt. Der Verein zeichnet sich dadurch aus, dass aktive Beteiligung stattfindet und sich dies in verschiedenen Veranstaltungen, dem Holzskulpturenweg und bereits drei Büchern widerspiegelt. „Die Vielfältigkeit der Angebote des Kulturvereins ist überragend und es wird auch gut von der Bevölkerung angenommen. Dies zeigt wieder wie wichtig Kultur für die Stadtgesellschaft und das Miteinander ist“, lobt Ursula Sowa.