Im Mai hat die EU-Kommission fünf Leuchtturmprojekte zum Neuen Europäischen Bauhaus (NEB) zur Förderung ausgewählt. Die Projekte erhalten jeweils 5 Millionen Euro. Auch aus Bayern konnte sich ein Projekt durchsetzen: das Projekt „Creating NEBhourhoods together“ in München-Neuperlach. Innerhalb von zwei Jahren sollen die Projekte innovative Ideen und Lösungen hervorbringen, die als Vorbild für andere NEB-Initiativen in der Europäischen Union und darüber hinaus dienen können. Themen sind: Gebäudesanierung, Kreislaufwirtschaft, Kunst, Kulturerbe, Bildung, intelligente Städte, städtische und ländliche Erneuerung.
Die fünf Leuchtturmprojekte:
- NEBourhoods (NEB-Städte): NEBourhoods bereitet München-Neuperlach (DE) auf die Zukunft vor, wie sie durch den Europäischen Green Deal in Bezug auf die gebaute Umwelt, Kreislaufwirtschaft, Mobilität, Energie, Ernährung und Gesundheit vorgezeichnet ist. Das Projekt wird auf den Stärken des Gebiets aufbauen – einem ausgeprägten Gemeinschaftssinn, ausgedehnten Grünflächen, großzügigen, wenn auch renovierungsbedürftigen Wohnungen – und seine Schwächen angehen – überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit und unterdurchschnittliches Bildungsniveau.
- CULTUURCAMPUS (Cultuurcampus: ein nachhaltiges Zentrum für Kunst, Forschung, Lernen und Gemeinschaft als Katalysator): Durch die Verbindung von Bildung, Forschung, Politik und Kultur und unter Berücksichtigung der Lebenserfahrungen seiner Bewohner soll der Cultuurcampus das benachteiligte Stadtgebiet von Rotterdam-Süd (NL) umgestalten. Der Cultuurcampus wird in einem historischen Gebäude untergebracht und soll als Drehscheibe für verschiedene Gruppen und Aktivitäten dienen.
- NEB-STAR (Neues Europäisches Bauhaus STAvangeR): NEB-STAR wird in Stavanger (NO), Prag (CZ) und Utrecht (NL) zeigen, wie territoriale Umgestaltungspläne die Prinzipien und Werte des NEB einbeziehen können. Das Projekt befasst sich mit vier emblematischen Herausforderungen im Zusammenhang mit klimaneutralen Städten, die alle die lokalen Bedürfnisse und Anliegen durch die Zusammenarbeit mit Bewohnern und Interessengruppen berücksichtigen.
- DESIRE (Designing the Irresistible Circular Society – Gestaltung der unverzichtbaren Kreislaufgesellschaft): Das Projekt will die großen Herausforderungen angehen, mit denen Gesellschaften und Städte konfrontiert sind: Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Ressourcenprobleme. Auf der Grundlage der drei Hauptthemen Inklusivität, Kreislaufwirtschaft und Einklang der Städte mit der Natur wird das Projekt Kunst, Architektur und Design nutzen, um alternative Wege zur Umgestaltung von Gebieten in verschiedenen europäischen Städten (DK, NL, SI, IT, LV) zu erkunden.
- EHHUR (EYES HEARTS HANDS Urban Revolution): Das Projekt unterstützt Städte und benachteiligte Bewohner bei der Umgestaltung ihrer bebauten Umwelt. An sieben verschiedenen Standorten in der EU und den assoziierten Ländern (DK, EL, BE, PT, TR, HR, IT) sollen sozioökonomische und kulturelle Herausforderungen wie soziale Ausgrenzung, Energiearmut und der Verfall von entvölkerten historischen Zentren angegangen werden.
Quelle: https://germany.representation.ec.europa.eu/news/neues-europaisches-bauhaus-eu-kommission-fordert-funf-leuchtturmprojekte-mit-25-mio-euro-darunter-2022-05-04_de
Ein neues Europäisches Bauhaus – Chancen für Bayern
Bereits im vergangenen Jahr habe ich mit einem Antrag die Staatsregierung aufgefordert, ebenfalls Initiative zu ergreifen und zu prüfen, wie sich der Freistaat Bayern in dem Prozess der Umsetzung des Europäischen Bauhauses mit qualitativ hochwertigen Projekten beteiligen kann. Wollen Bayerns Städte und Regionen nicht nur eines Tages von den Konzeptideen des neuen Europäischen Bauhauses profitieren, sondern diese auch aktiv mitgestalten und passgenaue Lösungen landesspezifischer Gegebenheiten erhalten, muss der Freistaat Initiative ergreifen und ein Reallabor als Europäisches Bauhaus in Gründung einrichten.
>> Zum grünen Antrag: Ein neues Europäisches Bauhaus – Chancen für Bayern
>> Was ist das Neue Europäische Bauhaus?