Bericht des Bauministeriums
Mit einem Antrag habe ich im März 2022 die Staatsregierung aufgefordert, dem Landtag über den Fortschritt und die Erfahrungen mit den laufenden Building Information Modeling-Pilotprojekten (BIM) zu berichten. Zur Implementierung von BIM wurde durch den staatlichen Hochbau ein vierstufiges Gesamtkonzept erarbeitet. Seit 2021 läuft Stufe 1, in der eine grundsätzliche modellbasierte Bearbeitung seitens aller Beteiligter auf Basis einheitlicher Vorgaben und Richtlinien stattfindet, deren Ergebnisse auf zentralen, cloudbasierten Projektplattformen (CDE) bereitgestellt und ausgetauscht werden.
Der Bericht der Staatsregierung liegt nun vor.
Die Einführung von Building Information Modeling (BIM) als Grundlage eines durchgängigen Informationsmanagements ist ein wesentlicher Baustein zur weiteren Digitalisierung der Arbeitsprozesse im Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) und soll zur Erhöhung der Qualität sowie Kosten- und Terminsicherheit führen.
In der aktuell laufenden Einführungsphase soll in jedem Staatlichen Bauamt pro Bereich (Hochbau, Hochschulbau, Straßenbau) mindestens ein Projekt in Anwendung der BIM-Methode umgesetzt und die dazu gehörige digitale Infrastruktur aufgebaut werden.
Derzeit sind 12 Hochbauprojekte des Freistaats und 9 Baumaßnahmen des Bundeshochbaus in Bearbeitung und Vorbereitung. Bei weiteren 17 Hochbauprojekten, davon 6 Baumaßnahmen des Bundes, finden derzeit die vorbereitenden Abstimmungen statt. Während der Einführungsphase der BIM-Methode soll bei Maßnahmen des Freistaats zunächst eine Auswahl von Anwendungsfällen (sog. Basis-BIM) umgesetzt werden, die mit den Anforderungen des BIM-Masterplans für Bundesbauten korrespondieren.
Ab 2023 ist die sukzessive Umstellung auf den Regelbetrieb für alle geeigneten, neu beginnenden Baumaßnahmen vorgesehen. Ab 2025 ist die durchgängige Anwendung der BIM-Methodik für alle geeigneten Planungs- und Baumaßnahmen des Staatlichen Hochbaus vorgesehen.
Von einzelnen Ausnahmen abgesehen, befinden sich die derzeit laufenden Hochbaumaßnahmen mit BIM-Anwendung in frühen Planungsphasen. Erkenntnisse gibt es daher bisher überwiegend in Bezug auf die Projektentwicklung und -organisation sowie die Vergabe und Honorierung von Planungsleistungen.
Ein Problem ist, dass der Markt noch nicht ausreichend qualifiziertes Personal mit BIM-Kenntnissen bietet, dieses aber gleichzeitig von der ganzen Branche gesucht wird. Vorhandene Stellen an den Staatlichen Bauämtern können daher aufgrund fehlender qualifizierter Bewerbungen teilweise nicht besetzt werden.
Der Bericht zeigt, dass einige Bemühungen unternommen werden, BIM im staatlichen Hochbau zu implementieren. Entscheidend wird die Umsetzung ab 2023 sein, insbesondere im Hinblick auf ausreichend geschultes Personal.