Die zweite Station meiner Schulbautour führte mich nach Weßling
Der Neubau der Grundschule in Weßling wurde von den Architekten Hess/Talhof/Kusmierz unter der Leitung des Kommunalunternehmens der Gemeinde Weßling realisiert. Die moderne Architektur kombiniert Holz als zentrales Material mit modularer Bauweise, was eine hohe Flexibilität und Erweiterbarkeit ermöglicht. Die Schule bietet Platz für 360 Schüler*innen auf einer Fläche von 4.050 m² und wurde mit einem Budget von 18,5 Millionen Euro realisiert.
Partizipativer Entwicklungsprozess: Bereits Anfang 2017 wurde ein intensiver, partizipativer Entwicklungsprozess gestartet. In diesem Prozess arbeiteten Eltern, Pädagogen, Erzieher, Gemeinderatsmitglieder, der Ortsbildbeirat und interessierte Bürger*innen zusammen, um ein pädagogisches Konzept zu erarbeiten und dieses in ein Raumprogramm zu überführen. Dieser integrative Ansatz förderte ein starkes gemeinschaftliches Engagement und die Entwicklung einer nachhaltigen, modernen Schullandschaft.
Architektur und Raumgestaltung: Die Architektur nutzt Holz als prägendes Element und verfolgt das Ziel, durch nachhaltige Bauweise und ökologische Materialien einen minimalen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen. Besonders hervorzuheben ist die modulare Holzbauweise, die eine zukünftige Erweiterung des Gebäudes ermöglicht. Das Gebäude weist eine hohe Energieeffizienz auf und ist mit einer 170 kWp großen Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet.
Das Raumkonzept basiert auf dem sogenannten Lernhausprinzip, bei dem die Schüler*innen in überschaubare Einheiten, den sogenannten Lernhäusern, unterrichtet werden. Dies fördert eine individuelle und inklusive Unterrichtsgestaltung. Das Erdgeschoss wurde als gemeinschaftlicher Raum konzipiert, während im Obergeschoss vier Lerncluster mit Marktplätzen zwischen den Klassenzimmern integriert sind, um das moderne pädagogische Konzept zu unterstützen.
Außenraum und Integration in den Lernalltag: Die Verbindung von Innen- und Außenraum wurde besonders betont. Eine großzügige Pausenhalle öffnet sich zum Schulhof, der durch grüne Spiel- und Rückzugsflächen geprägt ist. Der Außenbereich dient sowohl der Erholung als auch der Integration in den Lernalltag, was zu einem harmonischen und inspirierenden Lernumfeld beiträgt.
Mein Fazit: Die Grundschule in Weßling stellt ein herausragendes Beispiel für moderne Schularchitektur dar. Besonders positiv bewerte ich den partizipativen Entwicklungsprozess, der die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigte und zu einem flexiblen, zukunftsfähigen Gebäude führte. Die Architektur und Raumgestaltung fördern nicht nur die pädagogische Arbeit, sondern bieten auch ein nachhaltiges, ressourcenschonendes Umfeld. Die Integration von Innen- und Außenräumen schafft eine angenehme Lernatmosphäre, die sowohl den Erholungsraum als auch die Lernumgebung berücksichtigt. Insgesamt ist der Neubau der Grundschule ein gelungenes Beispiel für eine moderne, nachhaltige Schularchitektur.