Die baupolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion war im Rahmen ihrer Schulbautour in der Grund- und Mittelschule in Feilitzsch zu Gast. Ihre Mission: die bayerischen Schulbaurichtlinien auf ihre Praxistauglichkeit überprüfen.
Wie gut sind die Schulbaurichtlinien auf die Bedürfnisse unserer Schulen anwendbar? Das testet die Landtagsgrüne Ursula Sowa aktuell, indem sie oberfränkische Sanierungsprojekte vor Ort besucht und mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommt. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass Bürokratie und Vorschriften manchmal auch ineffizient sein können. „Es gibt keine Standard-Schule, die sich in eine Schablone gießen lässt“, weiß Sowa. „Denn jede Schule ist individuell.“ Da überall unterschiedliche Voraussetzungen bestehen, sei es wichtig, sich ein Bild vor Ort zu machen, um zu sehen, wie gut Richtlinien in verschiedenen Kontexten anwendbar sind. In diesem Fall handelt es sich um die Schulbaurichtlinien, die bei Neubau oder Sanierung der Gebäude eingehalten werden müssen. Auch über Best-Practice-Beispiele und weitere Herausforderungen, vor denen Schulen stehen, informiert sich die Abgeordnete.
Die Schule Bayerisches Vogtland der Verwaltungsgemeinschaft Feilitzsch ist gutes Beispiel für die kommunalen Herausforderungen kleinerer Ortschaften in ländlichen Regionen. Nach 45 Jahren ist das bestehende Gebäude in die Jahre gekommen und viel zu klein. Mit viel Gespür für Nachhaltigkeit und in enger Zusammenarbeit aller Beteiligter wurden bereits 2017/18 die Bauabschnitte geplant. Von Bauamtsleiter Thomas Minnerop erfährt die Landtagsabgeordnete, dass der lange Prozess bis zur Umsetzung den Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft finanziell stark zu schaffen macht, da es für inflationär bedingte Preissteigerungen keine Ausgleichzahlungen gibt. Auch die Vorgaben der Förderrichtlinien seien nicht immer mit den individuellen Gegebenheiten vor Ort vereinbar, was weitere finanzielle Unterstützung erschwere. Hier gäbe es auf jeden Fall Nachbesserungsbedarf, denn aktuell fielen einige sinnvolle Maßnahmen zulasten der Gemeinden.
Sowa ist beeindruckt von der Entschlossenheit, mit der Schule und Verwaltungsgemeinschaft dieses Mammutprojekt angehen. „Auch die kreative, nachhaltige Planung des Projekts verdient Anerkennung. Das Konzept ist bestens durchdacht und auf langfristige Nutzung sowie verschiedene zukünftige Szenarien flexibel ausgerichtet“, resümiert sie. „Die Hinweise, wo es aktuell noch hakt, nehme ich gerne mit in meine Arbeit in den Landtag!“