In den kommenden Jahren soll in Hallstadt auf dem ehemaligen Michelingelände ein Ort für Innovation im Bereich sauberer Technologien entstehen. Eine Gruppe grüner Politiker:innen hat jetzt ein Impulspapier vorgestellt, damit der Cleantech Innovation Park zum grünen Think Tank für die Transformationsregion Oberfranken werden kann. Das Papier wurde gemeinsam verfasst von der Bundestagsabgeordneten Lisa Badum, der Landtagsabgeordneten Ursula Sowa, den Kreisräten Bernd Fricke und Thomas Ochs, sowie den Stadträt:innen Verena Luche (Hallstadt) und Wolfgang Grader (Bamberg).
Lisa Badum, Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Bundestags, erklärt die Idee hinter dem Papier: „Die Welt dreht sich und Oberfranken mit ihr. Wir müssen am Ball bleiben und unseren Industriestandort zukunftsfähig aufstellen. Mit unserem Papier möchten wir einen Impuls dafür geben, dass die Potenziale des Cleantech Innovation Parks für Hallstadt und als Leuchtturm für die ganze Transformationsregion voll ausgeschöpft werden.“
Die Beteiligten sehen im Clean Tech Innovation Park die große Chance, gute Jobs in der Region zu sichern. Dafür muss aus ihrer Sicht gezielt auf klimafreundliche Technologien gesetzt und Oberfranken zur modernen Mobilitätsregion weiterentwickelt werden. Sie wollen sich darum auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass vor allem die für die Transformationsregion Bamberg so prägenden kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) vom Cleantech Innovation Park profitieren.
Der Vorsitzende der grünen Kreistagsfraktion, Bernd Fricke, beton: „Der Cleantech Innovation Park muss ein starker Motor und Ideengeber für die Region und insbesondere für die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen sein, die bisher für die Autoindustrie tätig waren. Dafür müssen die vier Schwerpunkte saubere Energie, ressourceneffiziente Produktion, Künstliche Intelligenz und lebenslanges Lernen Hand in Hand greifen.“
Im Jahr 2021 hatte die Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim (WiR) mit Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums eine Studie zur Diversifizierung der lokalen Autoindustrie und den Potentialen der KMU in Auftrag gegeben.
Der grüne Kreisrat Thomas Ochs erklärt in diesem Zusammenhang: „Bereits vor der Veröffentlichung ist klar, dass gerade die kleinen und mittleren Unternehmen insbesondere bei der Produktentwicklung und der Erschließung der Förderlandschaft dringend Unterstützung benötigen. Sie haben zudem häufig keine eigenen Ressourcen für Grundlagenforschung im Hochtechnologiebereich. Der Cleantech Innovation Park muss darum eine wichtige Anlaufstelle für die Vernetzung mit den Hochschulen, für Innovationspartnerschaften, aber auch für Neugründungen von Firmen sein. Zusammen mit den Gründerzentren IGZ und DGZ kann so in unserer Region eine gute Basis für die Herausforderungen der Zukunft entstehen.“
Einen weiteren Schwerpunkt legen die Autoren des Papiers auf die Entwicklung des Michelingeländes als wichtigen Teil von Hallstadt. Damit die Menschen in Hallstadt ihre Ideen einbringen können, möchten die Grünen zum Beispiel eine transparente und zeitnahe Bürgerbeteiligung mit öffentlichen Informationsveranstaltungen. Die Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion in Hallstadt, Verena Luche, unterstreicht: „Unsere Stadt braucht Innovation auch in Sachen Lebensqualität. Dafür müssen jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden. Ich weiß aus vielen Gesprächen, dass die Menschen hier in Hallstadt gute Radverbindungen wollen. Ein Fahrradweg über das neugestaltete Gelände wäre möglich und auch sonst brauchen wir einen offenen Ort, der ein echter Teil unserer Stadt ist. Dafür müssen die Zäune weg.“
Das grüne Impulspapier beinhaltet aus diesem Grund unter anderem die Forderung nach Aufstellung eines Bebauungsplans, der die Aspekte Begrünung des Geländes, Entwicklung von Wohnraum und Mobilität in den Mittelpunkt stellt.
Ursula Sowa, Landtagsabgeordnete und baupolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, ergänzt optimistisch: „Das Projekt in Hallstadt kann die volle Bandbreite von Clean Innovation zeigen. Das muss sich auch durch ökologisches Bauen und in der Energieversorgung widerspiegeln.“ Spätestens ab 2025 soll der Cleantech Innovation Park darum mit 100% erneuerbarer Energie versorgt werden. Idealerweise soll ein Großteil der benötigten Energie direkt vor Ort produziert, so das Papier. Schließlich versprechen die beteiligten grünen Autor:innen, sich auf allen Ebenen dafür einzusetzen, dass zugesagte Mittel des Freistaates auch wirklich in voller Höhe fließen und weitere Fördermittel für den Cleantech Innovation Park als grünen Think Tank für die Transformation der Region mobilisiert werden.