Am vergangenen Montag besuchte die grüne Landtagsabgeordnete und baupolitische Sprecherin Ursula Sowa MdL das kleine Haus mit großer Wirkung auf dem Design Campus der Hochschule Coburg. Hier ist im vergangenen Jahr unter Leitung von Professor Rainer Hirth ein Tiny House entstanden, welches ganz ohne C02 verursachende Baustoffe auskommt. Verwendet wurden nur Naturmaterialien wie Stroh, Lehm und Holz, sowie recycelte Bauteile, wie zB Fenster oder Türen.
Das Haus soll sich autark über Solarpanels auf dem Dach und Regenwassersammelbehälter versorgen können. Zu betonen ist auch, dass das Cradle-to-Cradle Prinzip eine Vorgabe für die Studierenden war. Das Haus lässt sich bei Abbau also wieder in all seine wiederverwendbaren Teile zerlegen oder die Teile können in den natürlichen Stoffkreislauf zurückgegeben werden.
Ursula Sowa MdL, die selbst Architektin ist, steht begeistert vor dem Tiny House.
"Ich finde es unglaublich toll, was die Studierenden hier innerhalb von gut sechs Wochen geschafft haben. Zum einen wurde Ihnen die Möglichkeit geschenkt einmal mit Naturmaterialien im kleinen Rahmen zu arbeiten und somit auch ein Gefühl zu bekommen. Das beeinflusst ihre zukünftige Arbeit sicher nachhaltig. Zum anderen finde ich es spitze, dass das Cradle-to-Cradle-Prinzip hier stringent mitgedacht und eingesetzt wurde. Unser Gebäude müssen so geplant und die Kosten so berechnet werden, dass auch die Entsorgung mitgedacht wird. Das ist der richtige Weg für die Zukunft."
Prof. Rainer Hirth betonte das große Engagement der Studierenden bei diesem Projekt. "Es ist erstaunlich, was eine motivierte Gruppe in relativ kurzer Zeit leisten kann“ betont Hirth und „wir haben im Zwei - Schichten Betrieb gearbeitet“.Das Bett im Tiny House ist schon bezogen, man kann dort eigentlich schon übernachten. Lediglich die Haustechnik ist noch nicht ganz fertig gestellt - hier soll besonders sparsame Technik zu Einsatz kommen.
Im Anschluss gab es noch ein Werkstattgespräch mit Studierenden und Gisela Raab von der Raab Baugesellschaft. Frau Raab initiierte gemeinsam mit den Studierenden eine Baustoffbörse für wiederverwertbare Baustoffe. Das Fazit einiger Studierender ist, dass das Projekt zwar intensiv war, jedoch alle glücklich sind, mitgewirkt zu haben. "Man steht vor dem Haus und identifiziert sich damit", so einer der Studierenden. "Diese Art von „Reallabor“ finde ich besonders unterstützenswert und sollte im Budget einer Hochschule verstetigt werden“, so Sowas abschließende Worte.