Im Rahmen meiner bayernweiten Schulbautour besuchte ich am 22. Mai 2025 gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Andreas Birzele und der Oberbürgermeisterkandidatin Sophie Schuhmacher die Baustelle der zukünftigen Ellis-Kaut-Grundschule in Germering. Als Ersatz für die ehemalige Kirchenschule entsteht hier ein zukunftsweisender Neubau im Rahmen des Pilotprojekts „Gebäudetyp-e“.
Der Gebäudetyp-e steht für einfaches und experimentelles Bauen. Ziel ist es, nachhaltiges, sparsames und qualitativ hochwertiges Bauen zu ermöglichen, indem bewusste Abweichungen von technischen Baunormen dort zugelassen werden, wo sie sinnvoll sind und die Sicherheit nicht gefährdet wird. So sollen neue Spielräume für innovatives und klimagerechtes Bauen geschaffen werden – bei gleichzeitig hohem Anspruch an Funktionalität und Ästhetik.
Die Ellis-Kaut-Grundschule ist eines von 19 bayernweiten Pilotprojekten zum Gebäudetyp-e. Drei dieser Projekte betreffen Schulbauten, weitere sind Wohnbauten, Verwaltungsgebäude oder soziale Einrichtungen – sie alle erproben neue Wege in der öffentlichen Baukultur. Als grüne Landtagsfraktion begleiten wir den gesamten Evaluationsprozess im Parlament kritisch und konstruktiv – mit dem klaren Impuls, nachhaltiges Bauen und pädagogische Qualität dauerhaft besser zu verzahnen.
Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Mit dem Neubau der Ellis-Kaut-Grundschule wird ein Lernort geschaffen, der den Anforderungen moderner Pädagogik ebenso gerecht wird wie den Herausforderungen des Klimawandels. Bis zum Jahr 2030 sollen insgesamt vier Gebäude entstehen, die das Lernhauskonzept umsetzen und gleichzeitig neue Standards im Schulbau setzen.
Im Fokus des Neubaus stehen Energieeffizienz, Ressourcenschonung und der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen. Besonders Holz spielt als zentraler Baustoff eine Schlüsselrolle. Die Decken in den Schulbereichen werden als Holz-Beton-Verbunddecken ausgeführt, mit Spannweiten von bis zu 8,75 Metern. Diese ruhen auf Wänden aus Brettsperrholz oder auf Holzträgern und -stützen. Wo Betondecken notwendig sind, kommen Hohlkörperelemente zum Einsatz, um den Betonverbrauch und somit den CO₂-Ausstoß deutlich zu reduzieren.
Eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage sorgt für einen nahezu klimaneutralen Betrieb der Schule. Auch die Außenanlagen folgen einem zukunftsweisenden Konzept: Als sogenannte Schwammstadtflächenkonzipiert, dienen sie der Regenwasserspeicherung vor Ort und entlasten so das Kanalsystem.
Ein bedeutendes Vorhaben für Germering
Mit voraussichtlichen Baukosten von 125 Millionen Euro handelt es sich um das bisher teuerste Bauprojekt in der Stadt Germering. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Köhler architekten + beratende ingenieure gmbh und stellt die Bedürfnisse von Kindern, Lehrkräften und Umwelt gleichermaßen in den Mittelpunkt. Die neue Ellis-Kaut-Grundschule steht damit exemplarisch für eine zukunftsfähige Bildungsinfrastruktur in Bayern.
Ich werde den weiteren Bauprozess aufmerksam begleiten und freue mich besonders auf die Fertigstellung. Denn genau hier zeigt sich, wie pädagogische Konzepte mit einer klimagerechten Bauweise verbunden werden können – einfach, mutig und beispielgebend.
Herzlichen Dank an die Schulleiterin Susanne Stapel, den Architekten Benjamin Hardt und Bauamtsleiter Jürgen Thum für den spannenden Austausch.
V.l.n.r.: Susanne Stapel, Schulleitung; Jürgen Thum, Bauamtsleiter; Andreas Birzele, Stimmkreisabgeordneter für Fürstenfeldbruck-Ost; Sophie Schuhmacher, Oberbürgermeisterkandidatin; Ursula Sowa, Sprecherin für Bau