Die Landtagsgrüne Ursula Sowa besucht die Hofer Textilmanufaktur Eagle Products und informiert sich über die Textilproduktion mit fränkischer Schafwolle sowie den erhaltenen German Design Award 2025. Dabei erfährt sie, wie eine Idee hilft, mit regionalen Ressourcen zu arbeiten.
Hof. Während die meisten deutschen Schäfer ihre Wolle wegwerfen oder zu Dünger verarbeiten, haben einige begonnen, diese für Garn einzusammeln. Vor kurzem hat das oberfränkische Traditionsunternehmen Eagle Products nun in Hof begonnen, Garn aus fränkischer Schafwolle zu verarbeiten und damit heimische Ressourcen zu nutzen. Diese nachhaltige Nutzung hat die oberfränkische Landtagsabgeordnete Ursula Sowa so begeistert, dass sie selbst nach Hof kam, um sich vor Ort über das Unternehmen und die Produktion zu informieren. Die Geschäftsführerin Barbara Sprinzl begrüßte die Delegation aus Landtagsabgeordneter sowie den grünen Kreis- und Stadträtinnen Nanne Wienands, Gudrun Kiehne, Renate Fuchs sowie dem Vorstandssprecher Harald Schmalfuß herzlich und zeigte ihnen persönlich die Produktion vor Ort.
Bei der Führung durch den Betrieb erläuterte sie den Besuchern Idee, Design und Umsetzungsprozess der verschiedenen Produkte – allem voran derer aus Schafwolle. Die Hürden seine immens, da es in Deutschland keine Infrastruktur zur Herstellung mehr gebe: vom Einsammeln des Wollvlieses über die Waschung bis hin zur Verarbeitung seien die Wege der Zulieferung in den letzten Dekaden zunehmend zerbrochen, da australische Hersteller den Markt dominierten. Ursula Sowa bewunderte, „dass Sie trotz aller Herausforderungen dennoch diese einzigartigen Stoffe herstellen – noch dazu mit eigenen Webstühlen in der Region.“ Denn auch Massenproduktion, Internethandel und das Sterben des klassischen Einzelhandels konnte das Unternehmen bisher Stand halten.
Damit dies so bleibt, diskutierten die Gäste mit der Unternehmerin über hierfür erforderliche Rahmenbedingungen: die Unterstützung des Einzelhandels durch attraktive Innenstadtgestaltung, kommunale Verkehrsführung sowie den Abbau bürokratischer Hürden, die vor allem kleine Unternehmen überforderten. Außerdem sei es wichtig, Ausbildungsmöglichkeiten zu erhalten, wie beispielsweise in der Fachhochschule für Textildesign in Münchberg.
Auf dem mittleren Bild: vorne v.l.: MdL Ursula Sowa, Geschäftsführerin Barbara Sprinzl, Kreisrätin Nanne Wienands; hinten v.l.: Vorstandssprecher Harald Schmalfuß, Stadträtin Gudrun Kiehne, Stadträtin Renate Fuchs17.06.2025