Der Bamberger Kaiserdom besitzt seine eigene Staatliche Dombauhütte, gleich nebenan in der Alten Hofhaltung. Dort arbeiten Ulrich Först und sein Team unermüdlich daran, dass dieses herausragende Bauwerk sein Erscheinungsbild beibehält. Aus Natursteinen werden neue Bausteine geschaffen, meist weitaus diffiziler als ein einfacher Quader. Von filigran verzierten Fenstergewänden bis hin zu – mithilfe moderner Technik nachgebildeter – Heiligenfiguren.
Die Landtagsabgeordnete Ursula Sowa stattete der Staatlichen Dombauhütte im Rahmen der Aktionswoche „Grün packt an“ der bayerischen Landtags-Grünen einen Besuch mit tatkräftiger Unterstützung ab. Zunächst durfte Sowa unter Anleitung von David Thelen, der am Ende seiner Ausbildung zum Steinmetz steht, an einem Fenstergewände fürs Bischofspalais mitwirken. „Es macht richtig Spaß, mit Pitscher, Fäustel und Spitzeisen zu Werke zu gehen“, so Sowa, die den Sandstein ausgiebig bearbeitete.
Nicht nur für den Dom, auch für andere staatliche Gebäue in der Region erstellt die Dombauhütte handgefertigte Natursteine, wie Sowa im Gespräch mit Dombaumeister Ulrich Först und dem Chef des Staatlichen Bauamts, Jürgen König, erfuhr. Den Arbeitsalltag machen nicht nur die höchst unterschiedlichen Aufgaben und Gebäude abwechslungsreich, sondern auch die Fortentwicklung der Technik. „Trotz aller geschätzten Handarbeit nutzen auch wir auch zahlreiche digitale Mittel“, führt Ulrich Först aus. Jede kleinste Arbeit am Dom kann in einer digitalen Gebäudekarte nachvollzogen werden.
Besonders wichtig ist dies, da man Arbeiten an Türmen teils nur mit einem Jahrzehnt Abstand vornehmen kann – nämlich nur dann, wenn der Turm auch eingerüstet ist. Aktuell sind die östlichen Türme von einem Gerüst umgeben und Frau Sowa gewann gemeinsam mit Herrn Först auch einen Eindruck von der Arbeit in fast fünfzig Metern Höhe (die Turmspitzen ragen sogar auf über 75 Metern Höhe).
Moderne Technik angewandt am Denkmal
Auch hier wird mit moderner Technik gearbeitet. „Mittels Laser entfernen wir Verwitterungserscheinungen vom Sandstein“, erklärt Först. „Wir können dabei so exakt arbeiten, dass wir den Stein zwar reinigen, ihn aber nicht wie gänzlich neu aussehen lassen. Denn man darf ja ruhig sehen, dass der Dom ein gewisses Alter hat.“
„Die Arbeit mit Natursteinen bringt ja ohnehin Freude, denn man sieht zum Feierabend, was man geschafft hat. In der Dombauhütte wird dieses Besondere aber noch einmal auf die Spitze getrieben“, schließt Sowa beeindruckt. Bester Beweis für die Extravaganz ist die jüngste UNESCO-Auszeichnung. „Seit 2021 zählt die Bamberger Dombauhütte als Immaterielles Weltkulturerbe“, führt Jürgen König aus. „Eine Auszeichnung, die uns zutiefst mit Stolz, aber auch Demut erfüllt.“
Das Brot bäckt nicht von selbst; und auch die schönsten Gitarren fallen nicht vom Himmel. Im Rahmen einer bayernweiten Aktionswoche haben die Landtags-Grünen in verschiedenen handwerklichen Unternehmen zugehört, angepackt und gelernt. „Fast jede dritte Ausbildungsstelle ist in einem Handwerksbetrieb – das ist großartig und muss unterstützt werden“, erklärt MdL Ursula Sowa aus Bamberg. Für die Landtags-Grünen ist das Handwerk ein wichtiger Partner für den sozial-ökologischen Umbau der bayerischen Wirtschaft.